
Therapie

Die Kataract-Operation sollte jedoch erst dann erfolgen, wenn die Sehfunktionen störend beeinträchtigt sind. Autofahrer müssen operiert werden, wenn die Sehleistung unter den gesetzlichen vorgeschriebenen Wert der Sehschärfe absinkt.
Die Katarakt-Operation ist inzwischen eine mikrochirurgische Prozedur, bei welcher mit kleinsten Schnitten im Bereich von 2mm operiert wird. Die getrübte Linse wird im Auge mit Hilfe von Ultraschallenergie verflüssigt und abgesaugt. Anschließend wird über den gleichen Zugang eine gefaltete Linse eingesetzt, welche sich im Auge entfaltet und am gewünschten Ort festhält. Weder für die Platzierung der Linse noch für den Verschluss des Auges ist eine Naht erforderlich.
Die Kunstlinse wird durch eine Linse mit genau vorausberechneter Stärke ersetzt. Mit mehreren verschiedenen technischen Meßmethoden, die teils sehr aufwendig sind, werden für das individuelle Auge, die am besten geeigneten Kunstlinsen-Typen präzise bestimmt.
Welche Meßmethode (Ultraschall, IOL-Master, Penta-Cam, Scheinflugkamera) und welche Art von Kunststofflinsen (Intraocular-Linsen) für Sie notwendig und sinnvoll sind, ergeben sich bei der ausführlichen Voruntersuchung und werden mit ihnen ausführlich in unserer Praxis besprochen. Diese Entscheidung sollte in Ruhe getroffen werden, da die implantierte Linse im Normalfall nicht ausgetauscht wird.
Trotz der Vielfalt der verschiedenen Linsen sind 3 Eigenschaften moderner Intraokularlinsen wichtig:
1. Asphärische Intraokularlinsen
Das Prinzip der Asphärizität beschreibt die Ausschaltung von Brechungsfehlern, wie sie bei Standardlinsen unvermeidlich sind. Die Abbildungsqualität asphärischer Linsen ist höher, was besonders zu einem verbesserten Kontrastempfinden führt. Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen treten die Vorteile asphärischer Optiken hervor.
2. Torische Intraokularlinsen
Torische Intraokularlinsen korrigieren nicht nur eine Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit, sondern können auch den Brechungsfehler einer bestehenden Hornhautverkrümmung reduzieren.
3. Multifokale Intraokularlinsen
Multifokallinsen werden inzwischen seit vielen Jahren in der klinischen Routine eingesetzt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Linsen, welche entweder Ferne ODER Nähe scharf abbilden können, ist es mit modernen Multifokallinsen möglich in beiden Entfernungen weitgehend brillenunabhängig zu sein.
Die Operation selbst wird ambulant durchgeführt. Das Auge wird durch eine Injektion in die Augenhöhle, durch Tropfen oder durch Eingabe von Betäubungsmitteln in das Auge schmerzfrei gehalten.
KATARAKT/GRAUER STAR OPERATION
Die Trübung der Augenlinse ist ein Prozess, welcher sich bei jedem Menschen im Laufe seines Lebens in unterschiedlicher Geschwindigkeit vollzieht. Diese Trübung bewirkt über Jahrzehnte eine langsame Minderung der Sehschärfe, auch die Wahrnehmung von Farben verändert sich. Die getrübte Linse wird als Katarakt bezeichnet. In seltenen Fällen kann eine Linsentrübung angeboren oder Folge von Medikamentennebenwirkungen oder eines Unfalls sein.
Die einzige Therapie der Erkrankung ist der operative Austausch der getrübten Linse gegen ein klares Implantat. Diese Operation ist der weltweit häufigste chirurgische Eingriff.

NACHSTAR
Man versteht darunter eine Eintrübung der im Auge verbliebenen hinteren Linsenkapsel, die bei der Operation möglichst erhalten werden soll, da sie der Stabilität der eingesetzten Kunstlinse dient. An der Hinterkapsel können sich bestimmte faserige Strukturen (Kapselfibrose) entwickeln, die zu erneuter Eintrübung, Blendung und Reduzierung des Sehvermögens führen. Ein kleiner Eingriff mittels eines sog. YAG - Lasers (YAG Laser Kapsulotomie) eröffnet die getrübte Membran hinter der Kunstlinse dauerhaft, schmerzlos und rasch. Vorher wird die Pupille medikamentös erweitert und es werden entzündungshemmende Tropfen verabreicht.
Durch die erweiterte Pupille zeigt sich eine Verbesserung der Sehschärfe meist erst am nächsten Tag. Vorübergehend werden Glaskörper-trübungen - tanzende Mücken - bemerkt, die allerdings fast immer in wenigen Wochen wieder gänzlich verschwinden. Selten kommt es zu Augeninnen-drucksteigerungen im Anschluß an den Eingriff, daher wird am nächsten Tag der Augeninnendruck kontrolliert.
Mit einem Yag-Laser wird der Nachstar ambulant und schmerzfrei innerhalb von wenigen Minuten beseitigt.

HORNHAUTTRÜBUNG
Hornhauttrübungen sind Augenprobleme, die zu Narbenbildung oder Trübung der Hornhaut führen können, was die Sehkraft verringert.
Die Hornhaut ist die klare, kuppelförmige Fläche, die die Vorderseite des Auges bedeckt. Licht dringt durch die Hornhaut, bevor es die Netzhaut im hinteren Teil des Auges erreicht. So muss die Hornhaut klar bleiben, damit das Licht durchdringen kann. Hornhauttrübungen können Sehprobleme und sogar Blindheit verursachen. Tatsächlich sind Hornhautprobleme die vierte führende Ursache der Blindheit (nach Glaukom, Katarakt und altersbedingter Makuladegeneration).
Verletzungen, Infektionen und bestimmte Augenerkrankungen können Hornhauttrübungen verursachen.

ALTERSABHÄNGIGE MAKULADEGNERATION (AMD)
Intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM)
Bei der neovaskulären („feuchten“) Makuladegeneration spielen verschiedene Botenstoffe eine Rolle, welche die Blutgefäße beeinflussen: Wachstumsfaktoren, Hormone und Entzündungsstoffe führen zu Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen, was eine Schwellung der Netzhaut (Makulaödem) auslöst. Außerdem entstehen neue, krankhaft veränderte Blutgefäße, welche zu Blutungen der Makula neigen.
Um diese Vorgänge am Ort der Erkrankung zu behandeln, stehen inzwischen mehrere Medikamente zur Verfügung, die direkt in das Auge eingegeben werden. Es handelt sich um flüssige Medikamente (Lucentis, Eylea, Avastin), welche schnell und über einen Zeitraum von 4-8 Wochen wirken. Diese müssen in regelmäßigen Abständen erneut eingegeben werden, um einen Stillstand oder eine Verbesserung der Erkrankung zu bewirken.
Die Medikamente werden unter sterilen Bedingungen im Operationssaal in das Auge eingegeben. Die Betäubung erfolgt mit Tropfen, der Eingriff an sich nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.

GLAUKOM (Grüner Star)
Viele Glaukomformen werden durch einen hohen Augeninnendruck bestimmt. Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss von Kammerwasser. In den meisten Fällen von Glaukomerkrankungen zielt die Therapie darauf ab, den Augeninnendruck zu senken. Dies geschieht sehr häufig durch Augentropfen, welche über verschiedene Mechanismen – Verminderung der Produktion oder Verbesserung des Abflusses – zu einer Erniedrigung des Augeninnendrucks führen.
Lässt sich jedoch mit Medikamenten keine ausreichende und dauerhafte Drucksenkung erzielen, so sind chirurgische Alternativen gefordert.
Die Iridotomie mit dem Nd:YAG-Laser erzeugt einen zusätzlichen Abflussweg von der hinteren zur vorderen Augenkammer. Dies ist vor allem bei einem chronischen Engwinkelglaukom als auch zur Verhinderung einer akuten Engwinkelsituation (auch „Glaukomanfall“ genannt) sinnvoll.
Der Patient sitzt in einer ähnlichen Position wie bei der augenärztlichen Untersuchung. Die Betäubung erfolgt mit Tropfen, danach ist die Behandlung, welche nur wenige Minuten dauert, schmerzfrei.

Die Behandlung erfolgt nach Erweiterung der Pupille mit Augentropfen sowie einigen Tropfen zur Betäubung der Augenoberfläche. Die Laserenergie wird über ein Kontaktglas abgegeben. Die wenige Minuten dauernde Behandlung ist für den Patienten schmerzfrei.
Intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM)
Bei diabetischen Augenerkrankungen spielen verschiedene Botenstoffe eine Rolle, welche die Blutgefäße beeinflussen: Wachstumsfaktoren, Hormone und Entzündungsstoffe. Um diese Vorgänge am Ort der Erkrankung zu behandeln, stehen inzwischen mehrere Medikamente zur Verfügung, die direkt in das Auge eingegeben werden. Es handelt sich um flüssige Medikamente (Lucentis, Eylea, Avastin) welche schnell und über einen Zeitraum von 4-8 Wochen wirken und mehrmals gegeben werden müssen. Die Häufigkeit richtet sich nach dem Therapieerfolg. Außerdem gibt es langsam auflösende Implantate, welche eine Wirkdauer von 6 bis zu 36 Monaten (Ozurdex u. Iluvien) haben können.
Die Medikamente werden unter sterilen Bedingungen im Operationssaal in das Auge eingegeben. Die Betäubung erfolgt mit Tropfen, der Eingriff an sich nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.
DIABETES
Laserbehandlung bei diabetische Retinopathie
Durch eine Laserbehandlung wird das erkrankte und nicht mehr funktionstüchtige Gewebe der Netzhaut ausgeschaltet. Dadurch wird die Ausschüttung schädlicher Botenstoffe unterbunden und Gefäßneubildungen und Netzhautschwellungen verhalten sich danach oft rückläufig. Diese Therapie kann unter Umständen mit der Eingabe von Medikamenten in das Auge (IVOM) kombiniert werden.